Kinesiologisches Taping am Sprunggelenk

Sprunggelenk tapen: Schritt-für-Schritt-Anleitung und Tipps

Verletzungen des Sprunggelenks kommen sehr häufig vor. Im Sport, aber auch im Alltag sind es meist ungeschickte Bewegungen, die die Bandstrukturen am Knöchel überdehnen oder sogar dazu führen, dass sie reißen können. Die offizielle Diagnose lautet dann zumeist Distorsion – mit anderen Worten: Verstauchung. Sie gehört zu den am häufigsten auftretenden Bandverletzungen. Je nach Schweregrad entsteht durch die Überdehnung der Bänder eine bleibende Instabilität im Knöchel, die das Auftreten erneuter Distorsionen begünstigt. Um das Areal zu stabilisieren, können Sie das Sprunggelenk tapen. Im folgenden Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie darüber wissen müssen.

Benötigtes Material

Dauer

  • ca. 5 Minuten

Tapingtipps

  • Säubern Sie die zu tapende Stelle gründlich.
  • Entfernen Sie auch sämtliche Rückstände von Pflegeprodukten wie Ölen und Cremes.
  • Sind die jeweiligen Hautareale stark behaart, rasieren Sie sie vorher – für eine bessere Haftung.
  • Runden Sie die Ecken der Bänder mit einer Schere ab, dadurch halten sie länger.
  • Aktivieren Sie den Kleber des Kinesio-Tapes nach dem Aufbringen durch Reibung.
  • Sie können das Tape bis zu 7 Tage tragen.

Video-Anleitung:
Sprunggelenk tapen

Nutzen Sie unsere Videoanleitung
um das Tape Schritt für Schritt anzubringen.

Ausführliche Tape-Anleitung für das Sprunggelenk

Sie haben kinesiologische Tapes noch nie benutzt? Holen Sie sich für den Anfang gern professionelle Unterstützung. Mit etwas Erfahrung geht Ihnen das Sprunggelenk-Tapen ganz leicht von der Hand.

Schritt 1: Anleitung Sprunggelenk tapen

Schritt 1: Vorbereitung

Schneiden Sie das Tape auf die benötigte Länge zurecht und runden Sie die Ecken ab. Achten Sie außerdem darauf, dass das betroffene Hautareal sauber, trocken und idealerweise möglichst frei von Haaren ist. Nehmen Sie dann das erste längere Tape zur Hand und falten Sie es mittig. Reißen Sie die Schutzfolie entzwei und lösen Sie sie etwas vom Tape ab – greifen Sie dabei jedoch nicht auf die Klebefläche.

Schritt 2: Anleitung Sprunggelenk tapen

Schritt 2: erstes Tape

Bringen Sie den zu behandelnden Fuß in die Neutralposition. Starten Sie unten am Fuß und kleben Sie das Tape mittig auf die Fußwurzel. Dann ziehen Sie es mit maximalem Zug über die Knöchel. Die Enden lassen Sie ohne Zug auslaufen und streichen alles noch einmal gut fest.

Schritt 3: Anleitung Sprunggelenk tapen

Schritt 3: zweites Tape

Falten Sie nun den kürzeren Streifen wie gehabt, reißen Sie das Papier ein und rollen das Tape ein wenig ab. Bringen Sie diesen Streifen von der Achillessehne hinten kommend unter dem Knöchel entlang mit maximalem Zug an. Die Enden lassen Sie zugfrei auslaufen und streichen alles fest.

Schritt 4: Anleitung Sprunggelenk tapen

Schritt 4: drittes Tape

Nun ist das dritte Tape an der Reihe. Kleben Sie ein Ende ohne Zug direkt auf den Fußrücken. Führen Sie es mit maximalem Zug an der Fußinnenseite über die Fußunterseite – bis Sie wieder auf dem Spann angelangen. Hier lassen Sie es zum Innenknöchel hin ohne Zug auslaufen. Streichen Sie auch diesen Streifen wieder gut fest. Fertig ist das Sprunggelenk-Tape!

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Die Fakten: Sprunggelenksdistorsion

Die Funktion der Ligamente am Sprunggelenk liegt darin, das Gelenk zu stabilisieren. Nach einer Distorsion, bei der der Fuß in den meisten Fällen nach innen abknickt, wird der laterale Bandapparat am äußeren Knöchel plötzlich und über das physiologische Ausmaß hinaus beansprucht bzw. überdehnt. Dieser Mechanismus wird auch als Supinationstrauma bezeichnet. Erfolgt die traumatische Bewegung in die andere Richtung, sodass der mediale Bandapparat unter Stress gerät, spricht man von einem Pronationstrauma. Je nach Schweregrad kann die stabilisierende Funktion der Bänder bei einer starken Überdehnung beeinträchtigt werden.

Die Symptome sind vor allem Schwellungen und/oder Blutergüsse im Bereich des Knöchels. Die Distorsion wird außerdem von Schmerzen begleitet, die sich vor allem bei Bewegungen, aber auch als lokaler Druckschmerz zeigen. Die klinische Einteilung erfolgt in drei Grade und beschreibt so den Schweregrad der Verletzung von der Zerrung bis zur kompletten Ruptur.

Zum Sichern der Diagnose setzt der Arzt oder die Ärztin in der Anamnese auf eine manuelle Testung. Während der Untersuchung spielen vor allem Druckschmerzen am Knöchel und die Stabilität sowie der Bewegungsumfang des Sprunggelenks eine entscheidende Rolle. Geeignete bildgebende Diagnostikverfahren sind die Sonografie und die Magnetresonanztomografie (MRT). Letztere wird allerdings meist nur zur Einschätzung der Verletzung vor einer operativen Therapie notwendig – die wiederum nur bei einer hohen Instabilität in Betracht kommt.

Therapie mit Kinesiologie-Tapes bei Sprunggelenksverletzungen

In der Regel lassen sich Distorsionen konservativ gut behandeln. Eine Operation kann bei schwerer Ausprägung und besonderen beruflichen Anforderungen aber notwendig sein. Nach dem akuten Trauma erfolgt zunächst die erste Hilfe. Dabei findet die PECH-Regel (Pause – Eis – Compression – Hochlagern) Anwendung, bei der das Reduzieren von Schmerzen und der Schwellung im Mittelpunkt steht. Dafür müssen Sie den betroffenen Fuß ruhigstellen, kühlen, mit einem Kompressionsverband versehen und hoch lagern.

Nach schwerem Bändertrauma Knöchel vorsorglich tapen

Nach einer schwereren Distorsion ist das Risiko einer konstanten Instabilität vergrößert. Es lohnt sich, wenn Sie in dem Fall das Sprunggelenk tapen und somit stabilisieren. Damit können Sie das Sprunggelenk passiv unterstützen. Konventionelles unelastisches Tape hat einen hohen stabilisierenden Effekt und ist zu empfehlen, wenn Sie Bewegungen eher unterbinden möchten.

Fuß tapen: nach Umknicken und präventiv

Ihr Sprunggelenk können Sie auch präventiv tapen. Gerade im Sportbereich sind konventionelle Tape-Verbände aus unelastischem Material gefragt. Ein gutes Beispiel dafür ist unser SL SportTape. Es wird vor allem für funktionelle Verbände in der Akutphase eingesetzt. Wichtig ist, dass Sie die Tape-Verbände nicht zirkulär anbringen. Ansonsten laufen Sie Gefahr, dass Sie bei einer bestehenden Schwellung eine Kompression oder das Abschnüren des jeweiligen Areals riskieren.

Tipp: Eine Stabilsierung ohne Bewegungseinschränkung können Sie mit SL StarTape Power erreichen. Es ist weniger elastisch als herkömmliches kinesiologisches Tape, aber im Gegensatz zu starrem SportTape noch elastisch genug, um mit dem betroffenen Fuß normal gehen oder laufen zu können.

FAQ

Ja, Sie können einen geschwollenen Knöchel tapen. Es ist jedoch wichtig, dass Sie vorsichtig sind und sicherstellen, dass das Tape nicht zu fest angelegt ist. Die Blutzirkulation darf auf keinen Fall weiter beeinträchtigt werden! Bei starken Schwellungen oder Schmerzen sollten Sie unbedingt medizinisches Fachpersonal konsultieren, bevor Sie das Tape anlegen.

Die Wahl zwischen Bandage und Tape hängt von der spezifischen Situation und dem Ziel der Anwendung ab:

  • Bandage
    Eine Bandage bietet in der Regel eine stärkere Stabilisierung und wird oft bei akuten Verletzungen oder in der frühen Heilungsphase verwendet. Sie ist wiederverwendbar und kann leicht angepasst werden.
  • Tape
    Kinesiologisches Tape bietet Unterstützung und Stabilität, während es gleichzeitig die Bewegungsfreiheit erhält. Es wird häufig zur Prävention von Verletzungen oder in der späteren Heilungsphase verwendet, um die Muskulatur zu unterstützen und so den Heilungsprozess zu fördern.

Letztendlich sollte die Entscheidung zwischen Bandage oder kinesiologischem Tape stets individuell und unter ärztlicher Anleitung getroffen werden.