Achillessehne tapen: ausführliche Anleitung und nützliche Infos
Achillessehnenbeschwerden zeigen sich auf unterschiedliche Weise und müssen hinsichtlich ihrer Ursachen differenziert werden – sie können entweder in der Achillessehne selbst oder aber in umgebenden Strukturen liegen. Sie werden insgesamt unter dem unspezifischen Begriff „Achillodynie“ zusammengefasst. Je nach Stadium der Beschwerden kann klassisches, nicht-elastisches Tape oder dehnbares, kinesiologisches Tape die Behandlung sinnvoll unterstützen. Durch das Achillessehne-Tapen streben Sie ein Entlasten der Sehne und das Mindern von Symptomen, wie Schmerzen und Schwellungen, an.
Benötigtes Material
- 1 längerer Streifen kinesiologisches Tape (ca. 30 cm)
- 1 kurzer Streifen kinesiologisches Tape (ca. 20 cm)
- 1 langer Streifen kinesiologisches Tape, zum Großteil mittig halbiert (ca. 45 cm)
- Tape-Schere
- Hautschutzspray (bei empfindlicher Haut)
Dauer
- ca. 7 Minuten
Tapingtipps
- Säubern Sie die zu tapende Stelle gründlich, um Schmutz und Rückstände zu entfernen.
- Achten Sie auch darauf, dass keinerlei Rückstände von Pflegeprodukten auf der Haut verbleiben.
- Bei stark behaarten Hautpartien sollten Sie diese vorher rasieren, um eine bessere Haftung zu erreichen.
- Runden Sie die Ecken des Tapes mit einer Schere ab, damit es länger hält.
- Aktivieren Sie den Kleber des kinesiolgischen Tapes nach dem Aufbringen durch Reibung.
- Das Tape kann bis zu 7 Tage getragen werden.
Video-Anleitung:
Achillessehne tapen
Nutzen Sie unsere Videoanleitung
um das Tape Schritt für Schritt anzubringen.
Achillessehne stabilisieren mit Tape: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Mit etwas Übung gelingt Ihnen das Achillessehne-Tapen im Handumdrehen. Probieren Sie sich zum ersten Mal darin, empfehlen wir Ihnen, sich professionelle Unterstützung zu suchen. In unserer Anleitung und dem begleitenden Video erfahren Sie die wichtigsten Schritte.

Schritt 1: Vorbereitung
Schneiden Sie das Tape zu und runden Sie die Ecken ab. Sorgen Sie dafür, dass das zu behandelnde Bein sauber, trocken und möglichst frei von Haaren ist. Um die Achillessehne zu tapen, muss sich der Fuß in der Plantarflexion Dabei ist er im oberen Sprunggelenk Richtung Fußsohle gebeugt.

Schritt 2: erstes Tape
Sie beginnen mit dem längeren, nicht halbierten Streifen. Entfernen Sie die Schutzfolie an einer Seite und legen Sie das Tape an der Ferse an. Mit mäßigem Zug ziehen Sie es nun nach oben über die Achillessehne und lassen es dann locker auslaufen. Streichen Sie das Tape gut an der Haut fest – mithilfe Ihrer Körperwärme aktivieren Sie den Kleber!

Schritt 3: zweites Tape, äußere Seite
Nun kommt der halbierte Streifen an die Reihe. Zuerst fixieren Sie das erste, nicht eingeschnittene Ende an der Ferse. Bringen Sie dann den Fuß in die Dorsalextension und beginnen Sie mit dem äußeren Schenkel des zweigeteilten Tapes. Führen Sie es über die Achillessehne und dann ohne Zug im Verlauf des Muskels in Richtung Kopf.

Schritt 4: zweites Tape, innere Seite
Analog gehen Sie mit der zweiten Hälfte des geteilten Streifens vor. Lassen Sie ihn ebenfalls ohne Zug seitlich über die Kniekehle hinweg nach oben auslaufen. Streichen Sie alle Tapes noch einmal gut fest.

Schritt 5: drittes Tape
Zuletzt nehmen Sie sich den kurzen Streifen zur Hand und falten ihn mittig. Reißen Sie das Papier in der Mitte ein und rollen Sie die Enden ein Stück auf. Mit maximaler Spannung bringen Sie das Tape nun horizontal auf der Achillessehne an. Lassen Sie es dann zu beiden Seiten ohne Zug auslaufen. Streichen Sie das kinesiologische Tape noch einmal ordentlich fest.
FAQ
Ja, mit etwas Erfahrung können Sie die Achillessehne selbst tapen. Es ist dabei allerdings unerlässlich, dass Sie die richtige Technik anwenden. Das ist gerade auf der Körperrückseite schwierig – schauen Sie sich unser hier verlinktes Video am besten mit jemandem zusammen an, der Sie beim Anlegen der Tapes unterstützen kann.
Das Tapen der Achillessehne ist in folgenden Situationen sinnvoll:
- Vorbeugend – um das Risiko einer Überlastung oder Verletzung der Achillessehne zu verringern, insbesondere bei sportlichen Aktivitäten.
- Zur Rehabilitation – um den Heilungsprozess nach einer Verletzung oder Entzündung zu unterstützen.
- Schmerzlindernd – und um die Beweglichkeit zu verbessern, indem das Tape die Sehne entlastet.
- Unterstützend – um die Achillessehne bei wiederholten oder intensiven Belastungen zu stabilisieren.
Ursachen für Schmerzen der Achillessehne
Schmerzen im Bereich der Achillessehne sind ein häufiges Problem im Sport, insbesondere im Laufsport, beim Tennis, Fußball oder Basketball.
Gründe für das Entstehen der Beschwerden sind vor allem eine falsche Belastung und Überlastung im Training mit ungenügenden Phasen der Regeneration. Dadurch entstehen immer wieder winzige Mikrotraumen im Gewebe und darauffolgende Entzündungsreaktionen. Langfristig setzt das Umbauprozesse im Gewebe in Gang – es kommt zu einer degenerativen Veränderung der Sehne, wodurch sie an Elastizität verliert.
Weitere Risikofaktoren
Vorschädigungen der Achillessehne begünstigen die Krankheitsentstehung in besonderem Maße. Weitere Risikofaktoren sind unter anderem anatomische Beinlängendifferenzen, eine verkürzte Muskulatur der Wade, Fußfehlstellungen und -instabilitäten bzw. Hypermobilitäten. Doch auch Blockaden in benachbarten Gelenken oder Erkrankungen der Knie, Hüften oder der Lendenwirbelsäule können zu Beschwerden mit der Sehne führen.
Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit mit Stoffwechselstörungen, mit erhöhten Cholesterinwerten, Übergewicht, oder sogar je nach Geschlecht – schließlich sind Männer häufiger betroffen als Frauen. Selbst die Einnahme bestimmter Antibiotika gehört ebenfalls zu den möglichen Ursachen. Das genaue Entstehen lässt sich in der Regel nicht durch einen konkreten Faktor erklären. Oftmals ist das kombinierte Auftreten mehrere Risikofaktoren entscheidend.
Achillodynie und Achillessehnenentzündung – Unterschiede erkennen
Medizinisch wird bei Erkrankungen der Achillessehne unterschieden zwischen der Achillodynie (Tendinose oder Tendopathie) und einer Entzündung der Achillessehne selbst (Tendinitis).
Die Achillodynie kommt weitaus häufiger vor – hierbei ist nicht die Sehne selbst, sondern das umgebenden Sehnengleitgewebe entzündet. Die Achillessehne weist in erster Linie degenerative Veränderungen und Mikroverletzungen auf. Die Achillodynie kann physiotherapeutisch durch exzentrische Dehnübungen, physikalische Maßnahmen und Stoßwellentherapie behandelt werden. Da meist keine Entzündung im eigentlichen Sinne vorliegt, sind entzündungshemmende Medikamente wirkungslos.
Entlastung: A und O bei einer Achillessehnenentzündung
Die reine Achillessehnenentzündung kommt im Vergleich zur Achillodynie seltener vor. Hierbei ist die Struktur der Achillessehne nicht verändert. Die Achillessehnenentzündung wird in der Regel durch Medikamente wie kortisonfreien NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) behandelt und erfordert eine strikte Entlastung. Es können dabei zum Beispiel Fußbandagen Verwendung finden. Falls sich mit diesen Maßnahmen keine Besserung einstellt, kommen durchaus auch kortisonhaltige Medikamente zum Einsatz.
Wichtig ist generell ein frühzeitiges Behandeln bei den ersten Symptomen. Aus einer anfänglichen Entzündung der Achillessehne kann sich eine Achillodynie entwickeln, deren Behandlung sich als relativ langwierig gestalten kann.
Sporttapes und kinesiologisches Tape bei Achillessehnenentzündung
Indem Sie die Achillessehne tapen und das Fußgelenk stabilisieren, können Sie sie entlasten. Dabei ist es ganz gleich, ob Sie auf nicht-elastische Sporttapes (wie das SL SportTape) oder die elastischen kinesiologischen Tapes (wie das SL StarTape) zurückgreifen. Bei sich anbahnenden Beschwerden kann das Taping prophylaktisch wirkungsvoll sein und die Therapie unterstützen. Auch in der letzten Phase der Heilung erfüllt das Achillessehne-Tapen stabilisierende Zwecke und unterstützt die Bewegung bis zum Erreichen der vollen Belastung. Nach vorangegangenen Verletzungen kann das Tape zudem vor erneuten Traumen schützen. Als alleinige Behandlungsmethode sind die Kinesiologietapes jedoch nicht ausreichend. Allerdings können sie die Symptome der Entzündung positiv beeinflussen.