Kinesiologisches Taping an der Schulter

Schulter tapen: Schritt-für-Schritt-Anleitung und Wissenswertes

Die Schulter ist besonders anfällig für Reizungen, Überlastungen und Verletzungen, da sie neben Knochen aus einem komplizierten System aus Muskeln und Bändern besteht. Dabei gilt die gelenknahe Muskulatur, die sogenannte Rotatorenmanschette, die für Stabilität sorgen soll, als besonders anfällig. Schulterschmerzen können außerdem die Folge von Instabilitäten im Schultergelenk sein. Indem Sie die Schulter tapen, können Sie die Behandlung begleiten und die schulterumgebende Muskulatur sowie das Gelenk unterstützen.

Benötigtes Material

Dauer

  • ca. 4 Minuten

Tapingtipps

  • Sorgen Sie dafür, dass die zu tapende Schulter und der Nacken frei von Schmutz und Pflegeproduktrückständen sind.
  • Sind die Partien stark behaart, lohnt es sich, sie vorher zu rasieren. Damit ermöglichen Sie eine bessere Haftung des Tapes – und verhindern, dass das spätere Entfernen unangenehm wird.
  • Die Ecken des kinesiologischen Tapes können Sie mit einer Schere abrunden und somit ebenfalls für verbesserten Halt sorgen.
  • Streichen Sie nach dem Aufbringen mehrmals über die Streifen, um den Kleber zu aktivieren.
  • Das Kinesiologietape kann bis zu 7 Tage auf der Stelle verbleiben.

Video-Anleitung:
Schulter tapen

Nutzen Sie unsere Videoanleitung
um das Tape Schritt für Schritt anzubringen.

Schulter tapen bei Schmerzen: So gehen Sie vor!

Selbst wenn Sie viel Erfahrung im Umgang mit kinesiologischem Tape haben – die Schulter können Sie sich nicht selbst tapen. Suchen Sie sich dafür unbedingt eine zweite Person, die das Aufbringen der Streifen übernimmt, oder professionelle Unterstützung. Der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung und dem dazugehörigen Video entnehmen Sie die wichtigsten Handgriffe.

Schritt 1: Anleitung Schulter tapen

Schritt 1: Vorbereitung

Schneiden Sie die vier benötigten Tapes zu und runden Sie die Ecken ab.Bringen Sie die zu behandelnde Person in eine aufrechte Position und den Schultergürtel in eine leichte Retraktion. Wichtig ist außerdem, dass sich der Musculus supraspinatus in einer leichten Vordehnung befindet.

Schritt 2: Anleitung Schulter tapen

Schritt 2: erstes Tape

Mit dem ersten Tape starten Sie ventral am Humeruskopf und suchen sich die Spina scapulae. Lassen Sie es ohne Zug im Muskelverlauf auslaufen. Streichen Sie den Streifen gut fest.

Schritt 3: Anleitung Schulter tapen

Schritt 3: Positionswechsel

Bitten Sie nun die zu tapende Person, ihren Arm vor den Bauch zu führen.

Schritt 4: Anleitung Schulter tapen

Schritt 4: zweites Tape

Nun folgt die Anlage am Musculus infraspinatus. Beginnen Sie wieder vorn an der Schulter, ertasten Sie die Spina scapulae und lassen Sie das Schultertape ohne Zug im Muskelverlauf nach hinten auslaufen. Streichen Sie noch einmal darüber.

Schritt 5: Anleitung Schulter tapen

Schritt 5: erneuter Positionswechsel

Nun muss der Arm um 90 Grad angehoben und dort gehalten werden.

Schritt 6: Anleitung Schulter tapen

Schritt 6: drittes Tape

Mit dem nächsten Streifen starten Sie ebenfalls vorn an der Schulter. Rollen Sie das Schutzpapier vom Tape ab, bis Sie am Ende nur noch ein kleines Stück übrig haben. Gehen Sie mit maximalem Zug nach hinten und lassen Sie das Ende dann ohne Zug auslaufen.

Schritt 7: Anleitung Schulter tapen

Schritt 7: letzter Positionswechsel

Legen Sie den Arm wieder ab, sodass er sich in lockerer Position neben dem Körper befindet.

Schritt 8: Anleitung Schulter tapen

Schritt 8: viertes Tape

Mit dem vierten Schultertape starten Sie wieder an der gleichen Stelle, führen es aber etwas weiter in Richtung Nacken mit maximalem Zug nach hinten. Lassen Sie es erneut ohne Zug auslaufen. Noch einmal gut feststreichen und fertig ist die Tape-Anlage bei Schulterschmerzen.

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Kinesiologisches Tape an der Schulter: begleitende Therapiemethode und Entlastung

Die Methode des kinesiologischen Tapings eignet sich zur begleitenden Behandlung der Schulter, um die schulterumgebende Muskulatur und das Gelenk zu unterstützen.

Akute Schmerzen in der Schulter

Meist wird in akuten Fällen medikamentös mit schmerzhemmenden nichtsteroidalen Antirheumatika (NSRA) und entzündungshemmenden Arzneimitteln behandelt. Eine besondere Bedeutung nimmt im Anfangsstadium außerdem die Physiotherapie ein, die durch gezielte manuelle Techniken und Dehnung das Schultergelenk entlasten und die Bewegung wiederherstellen kann.

Die Regenerationsphase

Wichtig ist nach der akuten Phase vor allem das Wiederherstellen des muskulären Gleichgewichts. Das gelingt – in enger Absprache mit dem medizinischen Personal – durch entsprechendes Krafttraining der Schultermuskeln, insbesondere der Rotatorenmanschette. Zumeist erweist sich zusätzlich dazu ein kombiniertes Kräftigungsprogramm für die Rumpfmuskulatur als sinnvoll. Viele Physiotherapeuten wenden das Schultertapen parallel zum Bewegungsprogramm an.

Wofür lassen sich kinesiologische Tapes an der Schulter noch verwenden?

Kinesiologie Tapes (wie z. B. das SL StarTape®) finden auch zur reinen Stabilisation der Schulter Verwendung, wenn eine pathologische Hypermobilität bzw. Instabilität im Gelenk vorliegt. So ist beispielsweise nach einer traumatischen oder wiederkehrenden Schulterluxation unbedingt eine Stabilisation des Gelenks erforderlich. Das Tape kann in diesem Fall mittels der Ligamenttechnik angelegt werden, um den Humeruskopf zu zentralisieren und zu stabilisieren. Diese Methode zeichnet sich dadurch aus, dass das Tape mit maximaler Dehnung auf die Haut geklebt wird. Darüber hinaus lassen sich die Schultertapes nutzen, um zusätzliche Reize zur Haltungsverbesserung in eine bestimmte Korrekturrichtung senden. So kann beim Tapen die Stellung bzw. Verlagerung der Schulter nach dorsal (zum Rücken hin) gefördert werden, um ventral (bauchwärts) gelegene Strukturen zu entlasten.

FAQ

Kinesiologische Tapes finden Einsatz, wenn es darum geht, verschiedenste Beschwerden des Bewegungsapparates begleitend zu behandeln. Die Methode entwickelte der japanische Chiropraktiker Kenzo Kase in den 1970er-Jahren. Die elastischen Tapes bestehen aus Baumwolle, sind hautfreundlich, atmungsaktiv und passen sich den Konturen und Bewegungen des Körpers optimal an. Die darunter liegende Haut wird nach dem Anbringen leicht angehoben, was die Durchblutung und den Stoffwechsel im Gewebe erleichtert. Zudem setzt das Tape einen mechanischen Reiz, der für ein Überlagern von Schmerzsignalen sorgen kann. Darüber hinaus kann das Tape nach ärztlicher Rücksprache aber auch zur Verbesserung des Lymphtransports zur Reduktion von Ödemen (Schwellungen durch Wassereinlagerung im Gewebe), zur Mobilisation von Narben oder bei der Behandlung von Hämatomen verwendet werden.

Sie können Ihre Schulter unter anderem tapen lassen, wenn:

  • Schmerzen oder Beschwerden aufgrund von einer Überlastung, Verstauchung, Zerrung oder anderen leichten Verletzungen auftreten.
  • Sie sich Unterstützung während sportlicher Aktivitäten wünschen, insbesondere bei Aktivitäten, die die Schulter stark beanspruchen – zum Beispiel beim Tennis, Schwimmen oder Gewichtheben.
  • Sie die Schulter stabilisieren oder unterstützen möchten, insbesondere nach einer Verletzung oder vollkommen abgeheilten Operation.

Wichtig ist, dass Sie in jedem Fall Rücksprache mit einer behandelnden Ärztin oder einem behandelnden Arzt halten.

Das Anbringen von kinesiologischem Tape an der Schulter kann sich in vielen Fällen lohnen. Doch es gibt auch Situationen und Krankheitsbilder, in denen Sie nicht tapen dürfen. So sollten Sie unbedingt auf das Schultertapen verzichten, wenn in der jeweiligen Region offene Wunden oder Hautreizungen vorliegen. Betrachten Sie das Areal dabei weitläufig – gerade beim Anbringen mit maximalem Zug kann die Haut auch umfangreiche Spannung aufnehmen. Reagieren Sie allergisch auf das Material des Tapes, oder gar auf den Kleber, raten wir Ihnen ebenfalls vom Anbringen ab. Bei einem erhöhten Thromboserisiko und zahlreichen anderen Diagnosen kann die kinesiologische Methode auch Kontraindikationen auslösen. Sprechen Sie zuvor also unbedingt mit qualifiziertem Personal!