Akupunktur bei Depression

Akupunktur bei Depression: Linderung durch gezieltes Nadelsetzen?

Die Zahl der an Depressionen Erkrankten steigt. Weltweit leiden heute schon durchschnittlich 16 von 100 Personen im Laufe ihres Lebens daran. Und die Tendenz steigt: Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ist die Depression bis 2030 Volkskrankheit Nummer 1. Noch zu wenige Menschen suchen sich aktiv Hilfe und nutzen die ganz unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten. Erfahren Sie mehr über die psychische Erkrankung und entdecken Sie auch, wie Akupunktur bei Depressionen helfen kann!

Die vielfältigen Symptome einer depressiven Episode

Jeder hat gute und schlechte Tage. Doch ab wann sprechen Mediziner von einer Depression? Bekannt ist in dem Zusammenhang vor allem der sogenannte Zwei-Fragen-Text:

  1. Fühlten Sie sich im vergangenen Monat häufig unglücklich, bedrückt, hoffnungslos und niedergeschlagen?
  2. Hatten Sie im letzten Monat weniger Lust und Freude an Dingen, die Sie sonst sehr gern taten?

Wenn Betroffene beide Fragen mit einem sicheren Ja beantworten können, ist oft eine Depression Auslöser für die Beschwerden.

Als Hauptsymptome gelten:

  • Niedergeschlagenheit und gedrückte Stimmung
  • Antriebslosigkeit
  • Interessenverlust
  • Freudlosigkeit

Doch viele psychisch Erkrankte weisen noch zusätzliche Nebensymptome auf:

  • Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschwächen
  • vermindertes Selbstwertgefühl
  • Schuldgefühle
  • übertriebene Zukunftsängste und Pessimismus
  • Schlafstörungen
  • verminderter oder abnorm gesteigerter Appetit
  • Neigung zu Selbstverletzungen
  • Suizidgedanken

Davon abgesehen können noch zahlreiche andere Beschwerden einer depressiven Phase zugeordnet werden. Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme und Herz-Kreislauf-Störungen können genauso gut psychische Ursachen haben. Doch auch Schwindelgefühle, Atemnot, Muskelverspannungen, sexuelle Funktionsstörungen und Druckgefühle kommen vor. Häufig geben Betroffene Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen an. 

Diverse Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Jede Depression ist anders. Und deshalb sind die Ursachen für die psychische Erkrankung ebenfalls sehr unterschiedlich. So kann die Verstimmung mit einer genetischen Veranlagung einhergehen und somit vererbt werden. Doch auch eine Stoffwechsel- und Funktionsstörung im Hirn kommt bei manchen Betroffenen als Auslöser infrage. Dabei geraten zumeist wesentliche Botenstoffe aus dem Gleichgewicht, die dann zum Beispiel für niedrige Serotonin- und Dopaminwerte sorgen. Gleichzeitig kann die psychische Erkrankung im Laufe der Entwicklung erworben werden. Eine große Rolle spielen sowohl der Erziehungsstil als auch etwaige Störungen in der Eltern-Kind-Beziehung oder Kontakte zu anderen zumeist schädlichen Einflüssen. Nicht selten gehen damit Verlustängste und Traumata einher.

Davon abgesehen sind oftmals akute Krisensituationen und einschneidende Erlebnisse Grund für die psychische Erkrankung. Dazu können zählen:

  • Trauer und Verlust
  • Veränderung der gewohnten Lebensweise
  • Stress
  • Erkrankungen
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Einsamkeit
  • Arbeitslosigkeit
  • Zukunftsängste

Die Ursachen für eine Depression sind überaus vielseitig. Meist führen auch mehrere der Faktoren kombiniert zu der psychischen Erkrankung.

Depressionen diagnostizieren

Der Weg zur Diagnose einer Depression ist nicht immer leicht. Schließlich muss sich die betroffene Person zuerst selbst über die Symptome klar werden und dann ärztliche Unterstützung suchen. Das fällt vielen Erkrankten schwer. Wichtig ist jedoch, die psychischen Beschwerden richtig einzuordnen und vor allem ernst zu nehmen. Nur dann kann eine Besserung eintreten! Sollten Sie sich aktuell in einer depressiven Phase befinden, vertrauen Sie sich jemandem an. Das muss zu Beginn nicht unbedingt medizinisches Personal sein. Wenden Sie sich gern zuerst an eine Person in Ihrem Familien- oder Freundeskreis. Auch anonyme Hilfeseiten sind rund um die Uhr erreichbar und haben stets ein offenes Ohr. Mit dieser Unterstützung können Sie dann ein Gespräch mit einem Spezialisten vereinbaren.

Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt mehrere Ansatzpunkte, wie eine Depression behandelt werden kann. Doch auch hier gilt: Nicht jeder Mensch ist gleich und spricht immer sofort auf die zuerst gewählte Methode an. Sogar der Schweregrad der Erkrankung kann für unterschiedliche Herangehensweisen ausschlaggebend sein. Wichtig ist, dass sich Behandelnde stets auf ihre Patientinnen und Patienten einlassen und dabei die individuellen Bedürfnisse sowie Lebensumstände beachten. In der Regel lassen sich Depressionen mit einer oder mehreren der folgenden Behandlungsmöglichkeiten gut lindern:

  • Psychotherapie
  • Medikamentengabe
  • weitere Behandlungsansätze als Ergänzung

Gerade unter dem letztgenannten Punkt vereinen sich viele lohnende Verfahren, die in Kombination zur Gesprächstherapie und/oder einer medikamentösen Behandlung Besserung bringen können. Dazu gehört zum Beispiel Bewegungstherapie, Ergotherapie oder auch Akupunktur. Bei verschiedenen Menschen können ganz unterschiedliche Ansätze für Linderung sorgen.

Akupunktur bei Depressionen – lohnende Begleittherapie für Betroffene

Selbst wenn eine Depression uns wie eine Krankheit der Neuzeit vorkommt – die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) beschäftigt sich schon seit über 2000 Jahren mit den Symptomen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der psychischen Beschwerden. So wird der Praxis der Akupunktur bei Depressionen eine lohnende Wirkung zugesprochen. Sie sollte keinesfalls die einzige Therapie ausmachen, kann jedoch ergänzend Erleichterung bringen. Damit können korrekt gesetzte Akupunkturnadeln nicht nur bei körperlichen Beeinträchtigungen Linderung herbeiführen, sondern auch bei psychischen Erkrankungen. Wichtig ist, dass Betroffene vor Beginn der Akupunktur-Therapie stets Rücksprache mit ihrem behandelnden medizinischen Personal halten.

Kann Akupunktur bei Depressionen helfen?

Eine Akupunkturbehandlung allein kann Depressionen nicht heilen. Jedoch kann sie durchaus dazu beitragen, dass es den Betroffenen besser geht. Dafür ist allerdings eine langfristige Durchführung und viel Know-how beim Behandelnden vonnöten.

Wie lange dauert es, bis die Akupunkturbehandlung Wirkung zeigt?

Es kann einige Sitzungen dauern, bis Behandelte eine erste Wirkung der Akupunktur bemerken. Wichtig ist, vor der Behandlung stets über die mit hoher Wahrscheinlichkeit auftretende Erstverschlimmerung aufzuklären. Sie ist jedoch kein Grund zur Besorgnis, sondern tatsächlich ein Beweis dafür, dass der Körper auf die Behandlung anspricht.

Wann sollte Akupunktur nicht angewendet werden?

Es gibt einige körperliche Beschwerden, bei denen keine Akupunktur angewendet werden sollte. Sprechen Sie deshalb vor der Behandlung immer mit Ihrem zuständigen Arzt. Auch bei akuten psychiatrischen Erkrankungen ist das Nadeln nicht empfohlen!

Hilfe

Wenn Sie oder Angehörige akut von Depressionen betroffen sind oder von Suizidgedanken gequält werden, holen Sie sich bitte sofort Hilfe: Sie erreichen die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Telefonnummer 0800-1110111, in lebensbedrohlichen Situationen wählen Sie die 112. 

Weitere nützliche Infos für Betroffene finden Sie unter https://www.deutsche-depressionshilfe.de

Sie müssen das nicht allein durchstehen!

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