Die Faszien bestehen aus kollagenen Fasern und gehören zum Bindegewebe, das im Körper zahlreiche Strukturen umgibt, verbindet, sie schützt und ihnen Form verleiht. So besitzen zum Beispiel Muskeln, Sehnen, Knochen und innere Organe eine solch faserige Hülle. Die Faszien im Bereich des Bewegungsapparates spielen eine Rolle bei der Kraftübertragung der Muskulatur auf die Knochen und dämpfen die Belastung ab. Sie unterstützen somit die Ausführung und Koordination sämtlicher Bewegungen. Je nach Belastungsanforderungen sind sie hierbei unterschiedlich ausgeprägt und variieren in ihrer Stabilität. Im gesamten Körper präsent, bildet das Netzwerk der Faszien außerdem eine Schutzbarriere für Fremdkörper. Spezielle dort vorhandene Zellen erfüllen wichtige Funktionen im Rahmen der Immunabwehr. Für das Lymphsystem und den Blutkreislauf sind die Faszien ebenfalls bedeutend, da Stoffwechselvorgänge und Nähstofftransporte über dort verlaufenden feinste Blutkapillare und den interstitiellen Raum erfolgen.
Faziale Störungen und deren Auswirkung
Es wird angenommen, dass die Faszien eine Rolle bei muskulären Verkürzungen und Verspannungen spielen, da sie aufgrund falscher Belastung und mangelnder Bewegung verkleben und sich dort sogenannten unelastische „Cross-Links“ bilden, die die Beweglichkeit einschränken und auch Schmerzen auslösen können. Rückenschmerzen können beispielsweise eine Folge von Funktionsstörungen und kleinsten Rissen in der großen Rückenfaszie (Fascia Thoracolumbalis) sein. Verletzungen im Sport und Überlastungssyndrome, wie Muskelkater, Zerrungen und Sehnenansatzreizungen können ebenfalls als Verletzungen der Faszien aufgefasst werden. Durch eine verringerte Elastizität der Faszien können zudem Strukturen, wie Nerven oder Gefäße komprimiert werden, was negative Auswirkungen auf die Stoffwechselaktivität hat. Die Faszientherapie nimmt daher eine wichtige Funktion in der Behandlung diverser Beschwerden ein.
Welche Ansätze der Faszientherapie gibt es?
Es gibt unterschiedliche Konzepte in der Faszientherapie, wie Myofascial Release, das Fasziendistorsionsmodell nach Typaldos oder die Faszientherapie nach Rolfing – trotz konzeptioneller Unterschiede verfolgen alle das Ziel über die Auflösung von Verklebungen, die Elastizität der Faszie wiederherzustellen, damit den Stoffwechsel wieder anzuregen und die Sensorik, Muskelkraft, Koordination und Ausdauer zu verbessern. Dabei werden vor allem manuelle Techniken der Faszientherapie angewendet. Die bekannteste Methode Faszien selbst zu behandeln ist derzeit das Faszientraining mit einer Faszienrolle aus Hartschaum, auch unter dem Namen „Self-Myofascial-Release“ bekannt. Die Faszienrolle kommt in verschiedenen Übungen zum Einsatz und ermöglicht die Behandlung des ganzen Körpers. Auf die betroffene Körperpartie wird dabei über langsam rollende Bewegungen ein Druck ausgeübt, der die Faszie entspannt und Verklebungen im Bindegewebe lösen soll. Diese Art der Selbstmassage kann sehr gut in Ergänzung zur manuellen Faszientherapie im Rahmen der physiotherapeutischen oder osteopathischen Behandlung erfolgen und einfach zuhause oder auch am Arbeitsplatz durchgeführt werden. Faszienrollen sind in unterschiedlichen Härtegraden erhältlich – bei uns im SL Shop als Faszienrolle mit leichtem Härtegrad oder als Faszienrolle mit höherem Härtegrad. Weichere Rollen passen sich besser den Konturen des Körpers an und können für Körperstellen mit knöchernen Vorsprüngen, wie der Kniescheibe, den Dornfortsätzen der Wirbelsäule oder der Schienbeinkante genutzt werden. Die Verwendung einer härteren Faszienrolle ist für bereits geübte Anwender und Sportler geeignet, die mehr Druck aushalten können.