Kinesiologisches Taping der Rotatorenmanschette

Die Rotatorenmanschette ist eine funktionell wichtige Gruppe von Muskeln und Sehnen, die das Schultergelenk umgibt. Vereinfacht gesagt beginnen die Muskeln am Schulterblatt und verbinden dieses mit dem Oberarm. Obwohl die Muskeln der Rotatorenmanschette klein sind, haben sie eine besondere Bedeutung. Sie sind für sämtliche Bewegungen sowie für die Stabilisation der Schulter verantwortlich. Die gelenknahe Muskelgruppe besteht aus folgenden Muskeln: „Subscapularis“, „Supraspinatus“, „Infraspinatus“ und „Teres Minor“.

Anatomie und Funktion

Taping der Rotatorenmanchette
Taping der Rotatorenmanchette

Die Hauptaufgabe der Rotatorenmanschette ist es, den Humeruskopf (Oberarmkopf) in der Gelenkpfanne (Cavitas glenoidalis) zu zentrieren und zu halten. Außerdem soll sie dafür sorgen, dass die Gelenkkapsel sich bei Bewegungen nicht einklemmen lassen kann. Ebenfalls dient die Rotatorenmanschette für die Rotationen (Innen- sowie Außenrotationen) des Oberarms im Schultergelenk. Der Musculus subscapularis dient als Innenrotator und wirkt bei der Adduktion des Oberarms und teilweise bei der Abduktion (das Seitliche-Armheben) mit. Der Musculus teres hat die Funktion des Außenrotartors. Außerdem ist dieser Muskel teilweise am Prozess der Retroversion und Adduktion beteiligt. Der Musculus supraspinatus dient der Abduktion der Schulter (insbesondere in einem über 60 Grad Winkel). Die Funktion des Musculus infraspinatus ist primär die Unterstützung der Außenrotation. Des Weiteren hilft er bei der Abduktion sowie Adduktion.

Das Schultergelenk ist ein sensibles Gebilde, welches sich bildhaft wie ein Golfball auf einem Golf Tee vorgestellt werden kann. So sitzt das Schultergelenk in der Schulter. Einerseits bietet es den Vorteil der großen Beweglichkeit, sodass der Arm eine Vielzahl von unterschiedlichen Bewegungen ausführen kann, andererseits sitzt das Schultergelenk in der Schulter recht instabil. Einzig die Muskeln der Rotatorenmanschette wirken der Instabilität entgegen. Verletzungen in diesem Bereich können daher unangenehme Folgen haben und die Lebensqualität einschränken.

Verletzungen

Verletzungen der Rotatorenmanschette werden auch als Rotatorenmanschettensyndrom bezeichnet. Häufig werden Läsionen der Rotatorenmanschette mit klassischen Sportverletzungen assoziiert, jedoch treten Verletzungen in diesem Bereich genauso bei weniger sportlich aktiven Menschen auf. Beschädigungen im Bereich der Rotatorenmanschette können auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sein. Beispielsweise steigt mit zunehmenden Alter die Verletzungsanfälligkeit aufgrund der Degeneration der Sehnen. Hingegen weisen jüngere Menschen oft Verletzungen aufgrund von Überbelastungen auf oder wegen einer Dysbalance der verschiedenen Muskeln rund um das Schultergelenk auf.

Läsionen können sich auf Muskelrisse (Rupturen), Überdehnungen oder Überbeanspruchungen der Schulter zurückführen lassen. Dadurch reißen oder entzünden sich die Sehnen am Ende der Muskeln. Dies hat zur Folge, dass die Bewegungsfähigkeit des Armes eingeschränkt werden kann und starke Schulterschmerzen entstehen. Ein Rotatorenmanschettenriss ist zum einen auf eine Überbeanspruchung, zum Beispiel bei Sportlern, die eine Bewegung zu häufig und zu intensiv ausführen, zurückzuführen, und zum anderen auf ein akutes Schultertrauma. Überbeanspruchung geht häufig mit Bewegungsabläufen einher, wie Wurfbewegungen oder schnelle Zug- und Schubbewegungen einher.

Ein häufig auftretendes Problem der Schulter ist das sogenannte Impingement-Syndrom. Bei dem Impingement-Syndrom handelt es sich um eine Verengung, woraus eine Ein- oder sogar Abklemmung der Supraspinatussehne unter dem Schulterdacht resultiert. In der Folge kommt es zu Schulterschmerzen bei Belastungen, ausgeübten Druck (beispielsweise in eine ungünstigen Liegeposition auf der Schulter) oder durch das Anheben des Armes. Die Ursache des Impingement-Syndroms können Kalkeinlagerungen sein, welche sich mit zunehmendem Alter an der Supraspinatussehne häufen.

Nachbehandlung

Eine Rotatorenmanschettenruptur bezeichnet den Riss der Rotatorenmanschette. Diese kann wie generelle Verletzungen der Rotatorenmanschette unterschiedliche Ursachen haben. Bei dem An- oder Durchriss (Ruptur) kommt es zu Bewegungsbeeinträchtigungen und zu starken Schmerzen im Bereich der betroffen Schulter. Meist muss eine Rotatorenmanschettenruptur operativ behandelt werden. Die Operation erfolgt in der Regel arthroskopisch. Dabei werden die Muskelenden wieder zusammengeführt und zusammengenäht.

Nach der Operation muss die Schulter für circa 6 Wochen ruhiggestellt werden. Anschließend ist eine physiotherapeutische Nachbehandlung notwendig. Zunächst muss die Muskulatur passiv trainiert werden, da sich die ruhiggestellte Muskulatur wieder langsam an die Belastungen gewöhnen muss. Die physiotherapeutische Nachbehandlung eines Rotatorenmanschettenrisses sollte regelmäßig wahrgenommen werden, welche mit einer medikamentösen Nachbehandlung ergänzt werden kann. Die vorhandenen Schmerzen können zur Folge haben, dass physiotherapeutische Übungen nicht konsequent durchgeführt werden. Hier können Schmerzmittel helfen. Allerdings ist Vorsicht geboten, dass es nicht zu einer Überlastung kommt. Daher sollten bei der Nachbehandlung (vor allem zu Beginn) die Übungen unter Aufsicht eines Physiotherapeuten stattfinden.

Kinesiologisches Tapen

Zunächst ist es wichtig bei Schmerzen die Ursachen korrekt bestimmen zu lassen. Eine ausführliche und sehr zeitnahe Diagnose ist die Voraussetzung um langfristigen und irreparablen Schäden vorbeugen zu können. Im Zuge des Heilungsprozesses kann das kinesiologische Taping unterstützend Verwendung finden. Korrekt angebrachte kinesiologische Tapes können zu einer Stabilisation der Schulter führen. Des Weiteren kann kinesiologisches Taping für eine verbesserte Blut- und Lymphzirkulation sorgen und den Druck vom verletzten Muskel oder Sehen nehmen. Kinesiologische Tapes, wie das SL Startape® , können ebenfalls dabei helfen, dass die überbeanspruchten Muskeln der Rotatorenmanschette, die nötige Ruhe für den Heilungsprozess erhalten. Kinesiologischem Taping wird einer Verbesserung der Muskelfunktion aufgrund der Tonusregulation nachgesagt. Außerdem kann das Taping für eine mechanische und funktionelle Korrektur der Gelenkstellung dienen, sodass die Gelenkfunktionen unterstützt werden. Viele Therapeuten setzen kinesiologische Tapes mit dem Ziel der Schmerzlinderung ein.

Idealerweise wird der Einsatz vom kinesiologischen Taping mit weiteren Rehabilitationsmaßnahmen wie funktionelle Massagen, Stretching und Physiotherapie kombiniert.

Übungen

Um zukünftigen Verletzungen an der Rotatorenmanschette vorzubeugen ist es aus medizinischer Sicht sinnvoll die Schultermuskulatur zu trainieren. Für ein effektives Training sollten alle Bewegungsmöglichkeiten, also die Außenrotation, Innenrotation sowie Adduktion und Abduktion Beachtung finden. Besonders wichtig ist es, dass die Muskulatur vor dem Training vorgedehnt wird. Die Schultermuskulatur lässt sich bereits mit einem Übungsband effektiv trainieren. Um die Innen- und Außenrotation zu trainieren wird ein Übungsband auf Schulterhöhe befestigt. Anschließend wird der Arm im 90 Grad Winkel seitlich ausgestreckt und eine Wurfbewegung wird langsam durchgeführt. Dabei bleibt der Oberarm auf Schulterhöhe. Diese Übung ist für das Training der Außenrotatoren noch effektiver, wenn das Übungsband am Boden fixiert wird und die Armbewegung umgekehrt ausgeführt wird. Das heißt also, dass der Oberarm nach oben gedreht wird und somit das Band nach oben gezogen wird. Um die Abduktion zu trainieren, stellt man sich mittig auf das Übungsband und hält in jeder Hand ein Ende des Übungsbandes. Dabei wird es soweit gegriffen, dass das Band unter Spannung steht. Anschließend werden beide Arme seitlich langsam angehoben. Dabei sollten die Arme durchgestreckt sein.

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